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Haan:Interreligiöser Gesprächsabend „Muslimische Frauen in Deutschland – zwischen Religion und Alltag“

Hanim Ezder, Geschäftsführerin des Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen zu Gast in Haan
Datum:
29. Apr. 2024
Von:
Caritasverband für den Kreis Mettmann e.V.
Gruppenfoto Gesprächsabend Muslimische Frauen

Die Aktion Neue Nachbarn im Caritasverband für den Kreis Mettmann e.V. und die Katholische Frauengemeinschaft (kfd) Haan lud im April zum ersten gemeinsamen interreligiösen Gesprächsabend ins Forum der katholischen Kirchengemeinde ein. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Kennenlernen und der Austausch über die Stellung der Frau im Islam. Als Referentin und Gesprächspartnerin war die Geschäftsführerin des überregional bekannten Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen (BFmf) in Köln, Frau Hanim Ezder. Seit Jahren setzt sie sich aktiv für den interreligiösen Dialog ein.

Unter dem Titel „Muslimische Frauen in Deutschland – zwischen Religion und Alltag“ vermittelte Hanim Ezder Basiswissen über den Islam und beleuchtete insbesondere die Rolle der muslimischen Frau im Spannungsfeld von Religion und Praxis. Gefragt nach dem Ausgangspunkt ihres Vortrags beschreibt die Referentin diesen wie folgt: „Im Alltag begegnen wir sehr oft Frauen, die wir als Musliminnen erkennen. Wir würden gerne mit diesen ins Gespräch kommen und wissen aber sehr oft nicht, wie und was wir fragen dürfen und interpretieren Vieles hinein.“ Um hier mit mehr Sicherheit in den Kontakt zu gehen, bekam neben der Wissensvermittlung auch ganz gezielt der Austausch und das Gespräch mit den Gästen der Veranstaltung Raum. Denn die Stellung der Frau im Islam ist ein häufig diskutiertes Thema und zwar nicht nur unter Christen sondern auch unter Muslimen.

Im sehr gut gefüllten kleinen Saal im Forum war die Gesprächsatmosphäre geprägt von Offenheit und Neugier. Bei Fragen, wie man denn ins Gespräch kommt oder konkret ältere Frauen zu den Senioren-Angeboten der Gemeinde einladen kann, wurde ermutigt, mit respektvoller Neugierde aufeinander zuzugehen, auch wenn sich dies für die Seniorenarbeit vor Ort als eine vielschichtige Herausforderung darstellt.
Die erfreulich größere Sichtbarkeit von Musliminnen in der Öffentlichkeit, im Arbeitsumfeld und in der Nachbarschaft führte das Gespräch, wie von der Referentin fast erwartet, auf die Relevanzs des religiösen Kopftuchs. Hanim Ezder stellte dabei den selbstbewussten Ausdruck von Religiösität heraus. Wichtig war ihr dabei, dass die Entscheidung für oder gegen das Kopftuch die Frau selbst treffen sollte.
Von den Teilnehmer:innen wurde abschließend der Wunsch nach mehr Austausch- und Begegnungsmöglichkeiten geäußert wie auch nach Formaten, die das Interesse bei jüngeren Menschen wecken. Dies wurde als Aufgabe für die Zukunft aufgenommen.

Als Fazit von diesem Abend steht das erfreulich große Interesse bei den Teilnehmenden, die entspannte und offene Gesprächsatmosphäre und der Wunsch nach weiteren interreligiösen Begegnungen.

Gefördert wurde der Abend durch das Katholische Bildungsforum Kreis Mettmann und mit Mitteln des NRW-Förderprogramms KommAn.