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Ausstellungen im Klarissenkloster zu Flucht und Migration:Wanderausstellung "Menschenrechte an den Außengrenzen der EU - Anspruch und Wirklichkeit" berührt und rüttelt auf

Die Wanderausstellung „Menschenrechte an den Außengrenzen der Europäischen Union – Anspruch und Wirklichkeit“ war im Februar 2024 in Köln zu Gast. Vom 14. bis 29. Februar im Klarissenkloster in Kalk, und zwischendurch am 24. und 25. Februar in der Südstadt, beim „Zwischen.Zeit.Raum“ in der alten Melanchthon-Akademie. Organisator:innen waren der Caritasverband für die Stadt Köln e.V. sowie die Aktion Neue Nachbarn Köln
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Datum:
25. Feb. 2024
Von:
Len Wirtz
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Mit bewegenden, eindringlichen Worten gab Susanne Rabe-Rahman, Leiterin der Perspektivberatung des Caritasverbandes für die Stadt Köln e.V., die unfassbaren und erniedrigenden Schilderungen von Menschen wieder, die bei ihr in der Beratung von ihren Erfahrungen an den europäischen Grenzen berichteten: in Serbien, an der griechisch-türkischen Grenzen, mitten im Mittelmeer…

Die Ausstellung im Klarissenkloster
25 Interessierte kamen zur Midissage der Ausstellung am 22.02. am späten Nachmittag ins Klarissenkloster in Kalk. In entspannt-gespannter Atmosphäre lauschte das Publikum den Erfahrungen von Susanne Rabe-Rahman, bzw. ihrer Klient*innen und hörte auch den dringlichen Appell an die europäischen Staaten und Europa selbst: wie kann es Europa, wie können wir es zulassen, dass Menschen, Frauen, Kinder, Gebrechliche, Vulnerable, Schwangere, Männer, an Europas Grenzen körperliche und seelische Gewalt durch Behörden der jeweiligen Staaten, Bedrohung ihrer Existenz, Bedrohung ihres Lebens und das ihrer Angehörigen erleiden müssen? „Nur“, weil sie auf der Suche nach einem besseren Leben sind und obwohl sie bereits durch wochen-, monate-, jahrelange Flucht aus ihrem Heimatland geschwächt, hilflos, bedrängt sind?
Der Appell rüttelt auf und spricht sich aus gegen die ungerechte und unmenschliche Behandlung an den Außengrenzen der EU, gegen unnötiges Sterben von bis zum Jahre 2023 30.000 Menschen im Mittelmeer, v.a. vor den Augen und durch aktives Zutun der sogenannten grenzschützenden europäischen Organisationen wie Frontex, gegen Aufrüstung dieser Organisationen, für ein Einstehen für das Leben so vieler.
Im Anschluss kamen die Engagierten noch einmal in einer Diskussion zu Möglichkeiten, die wir hier haben, und tauschten sich in kleinen Gruppen bis später am Abend aus. Die Möglichkeit, sich die Ausstellung in Ruhe anzusehen und bei Getränken und Snacks zu verweilen, nutzten alle.


In der Melanchthon-Akademie
Am 24.02. wurden fünf der Rollups aus der Ausstellung im Rahmen des Zwischen.Zeit.Raums in der alten Melanchthon-Akademie in der Kölner Südstadt in einem eigens dafür eingerichteten Raum gezeigt. Viele Menschen kamen vorbei und ließen die Bilder und Texte über die Pushbacks, über die Grenzsituation in Bihać, Bosnien, über die Situation junger, flüchtender Männer und die Forderungen von EU-Politiker*innen für eine menschenwürdigere und den Menschenrechten entsprechende Umgangsweise an den Außengrenzen der EU auf sich wirken.


Bericht: Isabel Heinrichs, Integrationsbeauftragte der Aktion Neue Nachbarn Köln
Aktion Neue Nachbarn – Köln