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Erster Fachtag im Rhein-Kreis Neuss zur Diskriminierung im Fußball:Vielfalt auf dem Platz statt vielfältiger Diskriminierung

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Datum:
20. Okt. 2023
Von:
Fadi El-Abbas

„Nur gemeinsam kann ein Fußballverein ein diskriminierungsfreier Ort werden und eine offene Willkommenskultur vorleben.“ Das ist das Resümee von Fadi El Abbas, Integrationsbeauftragter der Caritas im Rhein-Kreis Neuss. Der Fachdienst für Integration und Migration (FIM) der CaritasSozialdienste hat gemeinsam mit der „Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW (MeDiF-NRW) einen Fachtag „Antidiskriminierungsstrategien im Fußball“ organisiert. 

Im familienforum edith stein in Neuss geht es mit Impulsvorträgen, Workshops und Diskussionsrunden verschiedener Akteure wie Sportbund, Aktion Neue Nachbarn, Kommunales Integrationszentrum sowie Vereinsvertretern um Vernetzung und Austausch über den populärsten Sport der Welt bzw. dessen Schattenseite. Die Veranstaltung richtet sich an Amateurfußballclubs im Rhein-Kreis Neuss, ehrenamtlich Tätige sowie Interessierte. 

Als ein wichtiges Ergebnis des Fachtags wertet Fadi El Abbas den Beginn eines Dialogs zwischen dem Fußballverband Niederrhein mit der vom Land NRW finanzierten MeDiF-NRW. „Vereine sind Orte des Zusammenkommens, wo sich Menschen unterschiedlichster Herkunft begegnen“, berichtet der 29-jährige Mitarbeiter der Caritas im Rhein-Kreis Neuss, der selbst Fußball gespielt hat. Mit Blick auf Minderheiten und Geflüchtete in einer Mannschaft appelliert der Integrationsbeauftragte bei der Premierenveranstaltung, dass die Vereinsführungen proaktiv auf die Mitglieder zugehen sollen, um eine Beteiligung im Vereinsleben zu erwirken. 

„Die Diskussionen sind sehr intensiv gewesen. In den Workshops ist nach Lösungen gefragt worden, um diskriminierendem Verhalten im Stadion bzw. am Spielfeldrand entgegen zu wirken“, berichtet Dr. Ute Pascher-Kirsch, Leiterin des Fachdienst für Integration und Migration. 

Eine der zentralen Fragen des Fachtags: Muss Antidiskriminierungs-Arbeit von oben gesteuert werden oder von der Basis ausgehen? „Das eine tun, ohne das andere zu lassen“, so das Fazit von Dr. Pascher-Kirsch. „Gerade im Amateurbereich sind Vorbilder notwendig. Die Vereinsspitze sollte Diskriminierung nicht dulden, damit diese bereits im Bambini-Bereich unterbunden wird.“ 

Der Titel des dritten und letzten Workshops ist am Ende Programm: Am Ball bleiben – Sport für Vielfalt und Weltoffenheit.