Gelungener Auftakt der Online-Seminarreihe zu Interreligiöser Verständigung

Online-Vortrag „Jihad-Romantik – Was zieht junge Menschen in den religiös begründeten Extremismus?“

„Jihad-Romantik – Was zieht junge Menschen in den religiös begründeten Extremismus?“, so lautete der Titel der ersten von drei Veranstaltungen zur interreligiösen Verständigung. Die Veranstalter*innen waren die Aktion Neue Nachbarn, die Sozialraumarbeit Sindorf des Sozialdienst katholischer Frauen Rhein-Erft-Kreis und der Verein GIVE e.V. in Kooperation mit dem Seelsorgebereich Horrem Sindorf und dem Katholischen Bildungsforum Rhein-Erft, die mit zum interreligiösen Dialog in Kerpen und im gesamten Rhein-Erft-Kreis beitragen möchten.

Phänomene religiös begründeter Menschenfeindlichkeit

Junge deutsche Männer und Frauen gehen freiwillig in den Krieg, kämpfen für extremistische Gruppen und sind bereit sich selbst und andere für dessen Werte zu töten. Wie kommt es soweit? Welche Akteure, Ideologien und Strategien stecken dahinter? Über diese und andere Fragen sprach die Religionspädagogin, Familientherapeutin und Expertin für Extremismusprävention Sevdanur Özcan mit 18 Ehrenamtlichen und Fachkräften der Integrationsarbeit. „Eine einfache Weltaufteilung in gut und böse, falsch und richtig wirkt auf haltlose Jugendliche attraktiv“, verdeutlichte Özcan. „Wenn weder Elternhaus noch Gesellschaft den jungen Menschen Orientierung und Rückhalt bieten, sind sie leichte Opfer für Extremisten, egal welcher Ideologie“. Besonders durch Propaganda extremistischer Gruppen im Netz werden junge Leute angeworben. Ihnen wird dort Teilhabe, Akzeptanz und Wertschätzung ihrer Person entgegengebracht, die sie gesellschaftlich oft nicht erfahren.

Anerkennung und Antidiskriminierung von grundlegender Bedeutung

Die Engagierten nahmen am Ende die Erkenntnis mit, dass Kinder und Jugendliche offene Ohren für ihre Anliegen brauchen, nicht nur im Elternhaus. Auch in der Gesellschaft dürfen Religion, Herkunft, Hautfarbe, Bildungsstand oder Geschlecht kein Grund für Ausgrenzung sein. „Es ist wichtig, dass wir gegen Diskriminierung und Ausgrenzung aktiv werden und für Alltagsrassismus sensibel sind,“ meint Katharina Nüdling von der Sozialraumarbeit Sindorf. Das nächste Online-Seminar nimmt den Gedanken auf und wird sich mit Antimuslimischem Rassismus beschäftigen.

Weitere Online-Seminare der Veranstaltungsreihe:

Antimuslimischer Rassismus, 12.11.2020, 18.00-20.30h

Jesus im Islam, 13.12.2020, 15.00-17.00h

 

Info und Anmeldung unter Fluechtlingshilfe@skf-erftkreis.de 

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